Ein Herausforderung vieler Unternehmen ist, dass immer wieder die gleichen Medien an den unterschiedlichsten Stellen benötigt werden.

Eine Mediathek als Portal einsetzen

Carsten   
Deutsch

Warum eine Mediathek als Portal?

Ein Herausforderung vieler Unternehmen ist, dass immer wieder die gleichen Medien an den unterschiedlichsten Stellen benötigt werden. Es handelt sich dabei in vielen Fällen um eine Teilmenge der Medien, die für eine bestimmte Zielgruppe optimiert bereitgestellt werden.

Der Aufwand für Pflege und Aktualisierung dieser „Insellösungen“ ist gerade für größere Unternehmen enorm. Dort kommen häufig unterschiedliche Systeme zum Einsatz, die durch unterschiedliche Benutzer gepflegt und aktualisiert werden müssen. Neben der Gefahr, dass Aktualisierungen in Vergessenheit geraten bedeutet dies auch einen erheblich größeren Zeit- und Kostenaufwand.

Dabei lässt sich das Problem - zumindest für Websites - relativ einfach durch Portale lösen. 

Mediathek als Portal

Welche Vorteile hat der Einsatz von Portalen?

Die Vorteile für den Einsatz einer Mediathek als Portal sind vielseitig. Da neben den eigentlichen Medien auch zugehörige Metadaten, wie beispielsweise Beschreibungen und Copyright-Vermerke, nur noch in einem System gepflegt und aktuell gehalten werden müssen, bedeutet die zentrale Pflege eine deutliche Zeitersparnis im Betrieb des Portals.

Verschiedene Ausgabeformate einfach bereitstellen

Gerade bei Mediatheken in denen Benutzern Bilddaten zur Verfügung gestellt werden kommt meist kurzfristig der Wunsch auf die angebotenen Daten in unterschiedlichen Größen, Qualitäten und Dateiformaten zur Verfügung zu stellen. Ob es sich hierbei um Vorschaugrafiken in unterschiedlichen Auflösungen oder unterschiedliche Downloadformaten handelt, die Möglichkeiten sind groß.

Solche Aktionen können auf einem normalen Webserver meist nur unzureichend durchgeführt werden. Der Vorteil eines Portals liegt in diesem Fall darin, dass das Portal diese Arbeiten durch ein zentrales DAM – unter Berücksichtigung von Farbräumen und Colormanagement – durchführen lassen kann. Im Anschluss wird das Ergebnis an den Benutzer ausgeliefert. So ist eine gleichbleibend hohe Qualität für alle Ausgabekanäle gewährleistet.

Nahtlose Integration in das Corporate Design

Aufgrund ihrer Anpassungsfähigkeit lassen sich Portale praktisch immer vollständig an das Corporate Design anpassen und in die jeweilige Benutzeroberfläche integrieren. Der optische Übergang zwischen der umgebenden Applikation und dem Portal ist damit fließend und für den Benutzer nicht mehr wahrnehmbar.

Flexibler Funktionsumfang und starke Suchfunktionen

Je nach Einsatzzweck des Portals können unterschiedliche Funktionalitäten bereitgestellt werden. Eine der einfachsten Möglichkeiten ist z.B. die Bereitstellung einer Navigation, welche aufgrund der in diesem Portal benötigten Daten gegebenenfalls nur einen Teilbaum der zentralen Navigation darstellt.

Mehr Flexibilität kann durch den Einsatz einer facettierten Navigation/facettierten Suche erreicht werden. Bei dieser Art der Navigation wird auf Basis der Objektmetadaten eine Struktur mit Suchbegriffen erzeugt, welche eine multidimensionale Navigation ermöglicht.

Dadurch, dass dem Benutzer Suchbegriffe vorgegeben werden können, erhält er die Möglichkeit sein Suchergebnis gezielt verfeinern, ohne dass die möglichen Suchbegriffe im Vorfeld bekannt sind. Dies hilft dem Nutzer sich sehr schnell zu orientieren und sein Suchergebnis sinnvoll einzugrenzen. Diese Technik ist aufgrund der Vorteile mittlerweile weit verbreitet und wird z.B. von Amazon und Ebay eingesetzt. 

Welche Systemanforderungen gelten für solche Portale?

Die Anforderungen an die Hard- und Software variieren je nach gewünschter Funktionalität und der eingesetzten Technik, mit der diese Portale realisiert werden. Um die Anforderungen in Bezug auf Hard- und Software an das Portalsystem zu minimieren können komplexere Anforderungen durch das zentrale System verarbeitet und anschließend durch das Portalsystem ausgeliefert werden. Die Antwortzeiten für die folgenden Anfragen werden dadurch reduziert, dass das Portalsystem die generierten Daten des zentralen Systems cached. Dies bietet zusätzlich den Vorteil, dass die Last auf dem zentralen System verringert wird.  

 

Aus der Praxis: Die Mediathek der KfW

Eine solche Mediathek wurde 2014 von der Firma Pixelboxx GmbH z.B. für die KfW-Bankengruppe realisiert. In diesem Fall galten spezielle Anforderungen, da gewünscht wurde, dass die Facettierung durch die vorhandene Suchmaschine abgebildet wird.

Für die Realisierung bedeutete dies, dass die Metadaten für die Facettierung aus dem Pixelboxx Digital Asset Management (DAM) System in die Suchmaschine übertragen werden mussten. Diese übernimmt nun die Facettierung und stellt das Suchergebnis dar. Für die Skalierung der verschiedenen Vorschaubilder, den Abruf der Metadaten, den Warenkorb, die unterschiedlichen Downloadformate und das Caching dieser Daten kommt das FrameworkIntermedia Fotoficient zum Einsatz, welches speziell für diese Aufgaben entwickelt wurde. Als zentrales System für die Verwaltung der Bilddaten des Bildarchivs wird Pixelboxx DAM 2.1 eingesetzt.

Eine weitere Besonderheit dieser Mediathek ist, dass eine Zugriffsprüfung vor dem Ausliefern der Bilder erfolgt. Hierdurch wird sichergestellt, dass ein Direktaufruf – ohne Zustimmung der Nutzungsbedingungen – nicht möglich ist.

Das beschriebene Bildarchiv ist unter https://bildarchiv.kfw.de erreichbar.

Niedrige Kosten und einfache Einrichtung

Es gibt viele Gründe die dafür sprechen eine Mediathek in Form eines Portals umzusetzen. Vor allem unter Kostengesichtspunkten, bedingt durch die kurzen Umsetzungszeiten, die geringen Einrichtungsaufwände und die Zeitersparnis in der laufenden Pflege ist eine solche Implementierung häufig ein langfristige Lösung die in der Lage ist mit den Anforderungen zu wachsen.